Fluchtweg Brandenburger Tor [Berlin 2003] |
Fluchtweg Brandenburger Tor [Berlin 2003] Hoheisel & Knitz
Ausstellung : 19. 3. – 30. 4. 2003 Begrüßung Hansgeorg Hauser, Commerzbank, Beauftragter des Vorstandes
Während Horst Hoheisel für das Zermahlen der GESTAPO-Zentrale in Weimar den 1. Preis eines international eingeladenen Wettbewerbes erhielt, schied er mit seinem Vorschlag, als Holocaust-Mahnmal in Berlin, den Mittelteil des Brandenburger Tores zu zermahlen und auf dem Denkmalsgelände auszustreuen und die Leere beider Orte auszuhalten, schon in der ersten Runde des Wettbewerbs aus. Doch diese extreme Idee, die danach fragt: Was würden die Deutschen hergeben als Zeichen Ihrer seit dem Holocaust gebrochenen nationalen Identität, hat international Beachtung gefunden? In der Nacht des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 1996 hat Horst Hoheisel das Tor von Auschwitz auf das Brandenburger Tor projiziert. Eine Nacht lang fielen die beiden Deutschen Tore, die so unterschiedlich sind und so weit voneinander entfernt, zu einem Bild zusammen. Horst Hoheisel hat das Brandenburger Tor ohne Brandenburger Tor als Fotomontage realisiert. Die Installation im Haus der Commerzbank zeigt wandfüllende Großfotos vom Brandenburger Tor ohne Tor und von den beiden Deutschen Toren [das Auschwitz/Brandenburger-Tor]. Die Spannung zieht die Inszenierung aus dem Ort selbst. Denn die Bilder hängen Wand an Wand zum realen und frisch restaurierten nationalen Symbol. Der Fluchtweg aus dem Raum führt hinter den Bildern unmittelbar ins Brandenburger Tor. Am 3. April 2003 eröffnet das Jüdische Museum Berlin eine Ausstellung mit einer Videoinstallation von Horst Hoheisel: Arbeiten von Horst Hoheisel zum Brandenburger Tor und zur Zermahlenen Geschichte, Weimar werden auch in einer Ausstellung im Jewish Museum New York [Eröffnung, 8 April 2003] gezeigt. Hoheisels Arbeiten zum Brandenburger Tor als Holocaustmahnmal wurden auch in die ständige Sammlung des Museums of Modern Art in New York aufgenommen und in der Milleniums-Ausstellung des MoMA im Abschnitt Counter-Monuments and Memory, 2000/2001 gezeigt. |